Die Gesprächsinstallation wird zu sehen sein:
18. – 21. Mai 10 – 22 Uhr Jüdisches Museum Frankfurt,
Bertha-Pappenheim-Platz
08. – 11. Juni 10 – 20 Uhr Paulsplatz
15. – 18. Juni 10 – 18 Uhr Offenes Haus der Kulturen,
Campus Bockenheim
19. – 25. Juni 10 – 17 Uhr Jüdisches Museum Frankfurt,
Bertha-Pappenheim-Platz

Die Veranstaltungen sind kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Jüdisches Museum Frankfurt,
Bertha-Pappenheim-Platz

Mi, 17. Mai 2023
18 Uhr Eröffnung
Begrüßung von Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin, Jüdisches Museum Frankfurt | Grußwort von Marc Grünbaum, Kulturdezernent, Jüdische Gemeinde Frankfurt | Einführung von Dr. Felix Trautmann, Philosoph, Institut für Sozialforschung | Artist Talk mit dem Künstlerkollektiv YRD.Works Moderation: Sara Soussan, Kuratorin, Jüdisches Museum Frankfurt
19 Uhr Podiumsgespräch
Der Wiederaufbau der Paulskirche und die diskursbildende Rolle von Schriftstellern
Nach dem Krieg prägte die ausgebrannten Paulskirche das Stadtbild. Der Wiederaufbau war mit vielen Erwartungen verbunden. Er sollte stellvertretend für den gesellschaftlichen Neuanfang stehen. Politisch wollte man an die demokratischen Traditionen vor 1933 anknüpfen. Dazu wurden eigens aus dem Exil die Schriftsteller Fritz von Unruh und Thomas Mann eingeladen. Doch es zeigte sich schnell, dass der Wiederaufbau, architektonisch wie symbolisch, neue politische Konflikte hervorbrachte.

Mit Prof. Dr. Stephan Trüby, ­Architekturtheoretiker, Universität Stuttgart | Philipp Sturm, Kurator & Autor sowie Prof. Dr. Susanne Komfort-Hein, Literatur­wissenschaftlerin, Goethe-Universität Frankfurt
Moderation: Dr. Felix Trautmann, Philosoph, Institut für Sozialforschung

Ausklang mit Snacks & Drinks vom Life Deli
Do, 18. Mai 2023
18 Uhr Vortrag & Gespräch
Die Neue Rechte und die Paulskirche
In der deutschen Geschichte symbolisiert die Paulskirche den Versuch, politische Einigung und demokratische Selbstbestimmung zu erreichen. Für nationalkonservative Parteien und Personen gilt sie zudem als ein Ort, an dem sich die deutschen Nationalbewegung formierte und die Idee eines geeinten, völkischen Deutschlands formulierte. Welche Rolle spielt die Paulskirche in der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft? Der Vortrag geht dieser Frage nach und gibt einen Überblick über die Aktivitäten der Neuen Rechten.

Vortrag von Dr. Volker Weiß, Historiker
Moderation: Hanning Voigts, Redakteur Frankfurter Rundschau
So, 21. Mai 2023
18 Uhr Podiumsgespräch
Zur Darstellung und Reflexion von Auschwitz in der Paulskirche
Der Wiederaufbau der Paulskirche findet unter Bezug auf die jüngste Vergangenheit und die Verbrechen des Nationalsozialismus statt. Doch umfasst dies nicht immer die Auseinandersetzung mit der Schoa. Es ist vor allem den Überlebenden zu verdanken, die in der Paulskirche sprechen, dass Auschwitz zum Thema wird. Redner wie Martin Buber, Nelly Sachs und Saul Friedländer sowie die Ausstellungen zum Warschauer Ghetto-Aufstand, zum Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz sowie zu den Verbrechen der Wehrmacht bahnen einer Erinnerungskultur den Weg, in deren Zentrum die Schoa steht. Wird sie das Ende der Zeitzeugenschaft überdauern?

Mit Dr. Katharina Stengel, Historikerin, Fritz Bauer Institut sowie Katharina Hacker, Autorin
Moderation: Prof. Dr. Mirjam Wenzel , Direktorin, Jüdisches Museum Frankfurt
Der Eintritt ins Jüdische Museum ist während des Paulskirchenjubiläums (18. – 21. Mai) kostenfrei.
Paulsplatz

Do, 08. Juni 2023
17 Uhr Zeitzeugengespräch
Die Paulskirche als Ort des Konflikts
Zeitzeugengespräch mit Daniel Cohn-Bendit, Publizist und Politiker sowie Romani Rose, Vorsitzender, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
Moderation: Eva Schmidt, Moderatorin
Evangelische Akademie, Großer Saal
19 Uhr Gesprächsabend
Wie kann und sollte eine inklusive und plurale Erinnerungskultur aussehen?
Das Zeitzeugengespräch über die Paulskirche als Ort des Konflikts mit Daniel Cohn-Bendit und Romani Rose bildet den Ausgangspunkt für den anschließenden Gesprächsabend über eine plurale und inklusive Erinnerungskultur. Welche Erfahrungen und Perspektiven sollte sie umfassen? Und welche Bedeutung der Erinnerung an die Schoa einräumen?

Mit Saba-Nur Chema, Erziehungswissenschaftlerin | Hadija Haruna-Oelker, Journalistin | Andreas Hechler, Bildungsreferent | Mirrianne Mahn, ­Politikerin sowie Andreas Pretzler, Kulturhistoriker
Moderation: Eva Schmidt, Moderatorin

Beide Veranstaltungen richtet die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums aus.

Anmeldung bis Mo, 05. Juni, an: theresa.gehring@freunde-jmf.de
Offenes Haus der Kulturen,
Campus Bockenheim

So, 18. Juni 2023
18 Uhr Podiumsgespräch
Welche Geschichte/n werden wir (weiter-) erzählen?
Intergenerationale und multidirektionale Erinnerungen finden zunehmend öffentlich Gehör. Sie artikulieren sich in der zeitgenössischen Kunst und spielen eine zentrale Rolle für zeitgemäße Bildungsperspektiven. Welche (global-)historischen Referenzen sind dabei bedeutsam? Welche Geschichten werden (weiter-) erzählt? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden sich in ihnen wieder? Und wie steht es um eine differenzierte Solidarität zwischen verschiedenen Erinnerungspraktiken?

Mit Sabena Donath, Direktorin der Bildungsabteilung, Zentralrat der Juden in Deutschland | Mizgin Bilmen, Theater- und Opernregisseurin | Ariella Hirshfeld, Schauspielerin sowie Kubilay Sarikaya, Filmregisseur, Schauspieler und Sozialarbeiter
Moderation: Dr. Onur Suzan Nobrega, Soziologin, Goethe-Universität Frankfurt

In Kooperation mit dem Offenen Haus der Kulturen
Jüdisches Museum Frankfurt,
Bertha-Pappenheim-Platz

Do, 22. Juni 2023
18 Uhr Kurzvorträge & Podiumsgespräch
Rückkehr und Neubegründung. Die jüdische Remigration nach Frankfurt
Nach dem Krieg kehrten nur wenige der überlebenden Jüdinnen und Juden nach Frankfurt zurück. Unter dem Schutz der US-amerikanischen Militärverwaltung aber siedelten sich einige jüdische Organisationen wie etwa die Zentrale Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) in Frankfurt an. Auch die meisten Mitglieder des Instituts für Sozialforschung folgten dem Ruf der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen und setzten ihre Forschungen im Keller des ausgebombten Institutsgebäudes fort. Welche Rolle spielte in diesen Entscheidungen der Diskurs um einen demokratischen Neuanfang, wie er in der Paulskirche geführt wurde?

Kurzvorträge von Dr. Tobias Freimüller, stell­vertretender Direktor, Fritz Bauer Institut und von Dr. Yael ­Kupferberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Anschließend Podiumsgespräch mit Dr. Tobias Freimüller | Dr. Yael Kupferberg sowie Prof. Dr. Sabine Hering, Sozialwissenschaftlerin
Moderation: Sara Soussan, Kuratorin, Jüdisches Museum Frankfurt
So, 25. Juni 2023
18 Uhr Finissage & Podiumsgespräch
Erinnerungspolitik in der Paulskirche
Zum Abschluss der Gesprächsinstallation werfen wir einen Blick zurück auf das Paulskirchenjubiläum im Mai. Im Sinne einer Zwischenbilanz stellt sich die Frage, welche politischen Erwartungen mit diesem Ort weiterhin verbunden sein werden, was man sich von der Symbolkraft der Paulskirche verspricht und inwieweit sie ein Schauplatz der kritischen Auseinandersetzung bleibt. Was ist das historische, architektonische Erbe des Wiederaufbaus? Welche Bedeutung für die Erinnerungskultur besitzt die Paulskirche heute?

Mit Prof. Dr. Philipp Oswalt, Architektur­theoretiker, Universität Kassel | Prof. Dr. Dr. Michel Friedman, Publizist, Moderator, Philosoph sowie Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin, Jüdisches Museum Frankfurt
Moderation: Claudia Sautter, Journalistin

Ausklang mit Snacks & Drinks vom Life Deli
Workshops für Schulklassen und außerschulische Bildungseinrichtungen
08. & 09. Juni Paulsplatz Frankfurt
15. & 16. Juni Offenes Haus der Kulturen,
Campus Bockenheim
22. & 23. Juni Jüdisches Museum Frankfurt,
Bertha-Pappenheim-Platz

Die Gesprächsinstallation macht Reden erfahrbar, die in der bundesrepublikanischen Erinnerungskultur von besonderer Bedeutung sind. Der Grundlagenworkshop für Schulklassen führt in die Themen der verschiedenen Reden ein. Er vermittelt neue Zugänge zur Entwicklung der bundesrepublikanischen Demokratie und regt Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer dazu an, über Veränderungen in der Erinnerungskultur nachzudenken.

Der Workshop kann per E-Mail an: jonathan.guenther@stadt-frankfurt.de gebucht werden.